Sonntag, 9. Oktober 2011

Jagdfieber

Ach, welch ein Zuspruch. Mehrere Leute mahnten mich zuletzt an, doch endlich mal wieder was auf diesem Blog zu schreiben. Ein guter Freund holt sich seine Facebook-Ratschläge sogar schon von einem österreichischen Blog. Ich fühle mich überredet. Doch bevor es bald richtig los geht mit den wichtigsten Neuerungen der letzten Wochen und auch denen die bald kommen, sei mir ein kleiner philosophisch angehauchter Ausflug erlaubt.

Als ich Anfang der Woche erstmals die Facebook-Sprecherin in den überschaubaren Räumlichkeiten von FB Deutschland besuchte, sagte ich ihr, dass es im Moment ein bisschen viel auf einmal sei, was Facebook seinen Nutzern an Neuerungen bringt und/oder angekündigt (und/oder zumutet). Das könne sie verstehen, es sei aber eben jetzt "Launch Season". Veröffentlichungssaison - frei übersetzt von mir. Während sie es sagte, dachte ich unmittelbar an "Open Season", Jagdfieber. Fieber, fieberhaft. Genau: Fieberhaft kommt mir Facebook im Moment vor, gehetzt. Aber warum, muss diese Hektik wirklich sein?


Logisch hat Google+ was damit zu tun. Doch es ist mehr, eher eine Weichenstellung. Ich weiß nicht, wie viele Suchmaschinen es gibt. Und doch nutzen fast alle Google. Ich kenne Leute, die sagen mittlerweile sogar googeln, wenn sie etwas "offline" suchen. So ähnlich wird es mit Facebook werden. "Ich bin online" könnte eines Tages gleichbedeutend mit "Ich bin auf Facebook" sein. Bevor die Fachleute hier sagen, "ja, das ist wie früher AOL": Nein, ist es natürlich nicht. Facebook ist "nur" die Bühne (Plattform). Wer was auf sich hält, will auf diese Bühne. Nachrichten-, Musik-, Video- und was weiß ich für Internetportale. So kommen zu Bild.de schon 14 Prozent der Besucher von - Facebook, richtig. Und mit den neuartigen Apps (zu denen ich bald etwas schreiben werde) wird es noch deutlich mehr werden - nicht nur bei Bild.de. Aber ich schweife ab. Lasst es mich so zusammenfassen: Facebook will sich selbst zum Mittelpunkt des Internets machen. Klar wird man sich als Surfer auch in der Peripherie aufhalten können. Aber der Sog wird stärker.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

starker Anfang, ziemlich Spannung aufgebaut, am Ende aber bleibt man doch recht plötzlich mit ein paar Fragezeichen über der Stirn zurück. Den Abgang hätte ich mir etwas weniger abrupt gewünscht. Trotzdem danke und willkommen zurück!

Jörg Leine hat gesagt…

Ja, das wird noch besser.

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